Fortbildungen für Lehrkräfte müssen sich ändern! In der heutigen Berufswelt, übrigens nicht nur am Arbeitsort Schule, hat sich die klare Trennung aufgelöst, nach der Fortbildung👈 und 👉Arbeiten ganz getrennte Dinge wären. In jedem Kollegium finden sich vielfältige Kompetenzen, die von allen genutzt werden können. Aber wie hebt man diese Schätze am besten? Ein neuer Kurs zeigt fünf unterschiedliche Peer-to-Peer-Formate für Mikrofortbildungen.
Einführung in fünf Methoden für kollegiale Fortbildungen
Häufig hört man im Lehrer*innenzimmer Sätze wie „Du hast doch schon mal … gemacht. Könntest du mir das zeigen?“. Nicht selten überhören andere Lehrkräfte solche Unterhaltungen und möchten sich diese Kompetenz auch aneignen oder haben Wertvolles beizusteuern. Um diesen Wissensaustausch für möglichst viele Interessierte zu ermöglichen, bieten sich Mikrofortbildungen im Peer-to-Peer Format an. Für diese Fortbildungen können die unterschiedlichsten Formate genutzt werden. Fünf Optionen stellt der neue Lernkurs Peer-to-Peer Formate für Mikrofortbildungen vor. Einen Überblick über die Inhalte gibt Jöran Muuß-Merholz im Video.
Der Kursaufbau
Der Kurs wirft zunächst einen Blick auf den Bedarf von Mikrofortbildungen und für welche Themen sie sich eignen. Daran anschließend werden fünf verschiedenen Formate vorgestellt:
- Barcamps – „Dazu können wir eine Session machen …“
- Karussell-Fortbildung – „Jeder ist reihum dran.“
- Material-Werkstatt & Hackathon – „Die gemeinsame Hauruck-Aktion“
- Offene Sprechstunde – „Sag mal, du kennst dich doch aus …“
- Newsletter, Forum, Blogs & Twitterlehrerzimmer – „Geteiltes Wissen ist doppeltes Wissen“
Begleitend zum Kurs können Lernende einen Projekt-Canvas bearbeiten, um ihre eigene Fortbildung – ob fiktiv oder real – zu gestalten. Abschließend werden Tipps zum Umsetzen gegeben, um direkt ins Machen zu kommen.
Wer nun auch direkt mit einer Mikrofortbildung starten möchte, findet den Kurs auf der Moodle-Plattform des NLQ Niedersachsen. Diese kann mit dem Gastzugang ohne Anmeldung genutzt werden.
Ein Kurs als OER – und mehr
Der Kurs steht im Sinne von Open Educational Resources (OER) unter der freien Lizenz CC BY 4.0 (Details zur Lizenz). Das bedeutet: Die Videos und weitere Materialien können nicht nur frei verwendet und heruntergeladen, sondern auch in andere Fortbildungsangebote wie Workshops, Webinare oder Onlinekurse integriert und weiterentwickelt werden.
Der Kurs ist einer von acht Kursen, die die Agentur J&K 2022 im Auftrag des NLQ umgesetzt hat. Die weiteren Titel lauten:
- Digitale Achtsamkeit – Kompetenzentwicklung für einen bewussten Umgang mit digitalen Medien
- Digitalisierung & Nachhaltigkeit – Hintergrundwissen und Unterrichtsmaterial für Lehrkräfte
- DIY und Making in der Schule – Grundlagen und Praxisbeispiele von der Grundschule bis zum Abitur
- Heldinnen und Helden der Praxis – Konkrete Praxisbeispiele für den Unterricht, vorgestellt von Lehrkräften aus Niedersachsen
- Open Educational Resources (OER) – eine Einführung für Lehrkräfte
- Peer-to-Peer Formate für Mikrofortbildungen – fünf Methoden für kollegiale Fortbildungen
- Videos und Audios selbst erstellen – schnell, einfach und pädagogisch sinnvoll
- Webtools für den Unterricht für eine veränderte Lernkultur – Wie Lehrkräfte offene Webtools und ihre Einsatzmöglichkeiten entdecken, bewerten und nutzen können
Die Projektleitung für diesen Kurs hatte Jöran Muuß-Merholz. Den Artikel schrieb Julia Zwick.