Zum Inhalt springen

Interviews o.ä.

Future Skills: Wie digitale Zusammenarbeit in der Bildung gelingt

Ein „Standpunkt“-Beitrag von Jöran Muuß-Merholz für Bildung.Table # 294 vom 13. Dezember 2024

Der Bildungsbereich, insbesondere die Schule, hat ein seltsames Verhältnis zum Thema Zusammenarbeit, geprägt von grundsätzlichen Widersprüchen und Unklarheiten. Einerseits gilt Zusammenarbeit als herausragend wichtig und wird manchmal fast wie eine moralische Frage behandelt – andererseits leben wir diese Zusammenarbeit wenig und an zentralen Stellen verbieten wir sie sogar. Einerseits halten wir Zusammenarbeit für Teil der „Future Skills“ oder der „21st Century Skills“ – andererseits wissen wir wenig darüber, wie Zusammenarbeit prinzipiell und praktisch funktioniert. Einerseits verbinden wir Zusammenarbeit mit einer „Kultur der Digitalität“ – andererseits gestalten wir mit digitalen Medien vor allem individualisierte Arbeitsformen. Einerseits verlangen wir Zusammenarbeit von den Lernenden – andererseits haben wir als Erwachsene das System Schule nach dem Prinzip „Alleinearbeiten“ organisiert.

Jöran Muuß-Merholz bei der Vorstellung seines Buchs „Digitale Zusammenarbeit 4.0“ | Foto von Christoph Nagel

„Wir hatten die Stabilität des Systems Schule unterschätzt!“ – Digitalisierung als Dauerkrise

Franziska Carl im Gespräch mit Jöran Muuß-Merholz

Erschienen im Februar 2024 im Friedrich Jahresheft Nr. 2024 / 0 Krise

Franziska Carl (FC): Das Thema „Digitalisierung“ ist ein aktuelles Thema im Kontext von Schule und Unterricht – ein „neues“ Thema ist es aber eigentlich nicht. Wann hat die Thematisierung begonnen? 

Jöran Muuß-Merholz (JMM): Man kann die Geschichte von Digitalisierung und Schule von Anfang an als Geschichte von Krisen erzählen. Der SPIEGEL hat mal aufgeregt auf seinen Titel geschrieben: „Revolution im Unterricht. Computer wird Pflicht!“ Im Artikel wurde dann die Situation in Deutschlands Schulen wie folgt beschrieben: „Von einer neuen Bildungskrise ist die Rede, die zu schnellem Handeln zwinge, und von ‘technischen Analphabeten’, die auch unter Deutschlands Abiturienten überwögen. Dem Umgang mit dem Computer wird sogar gleicher Rang wie dem Lesen Schreiben und Rechnen gegeben: Zu diesen drei herkömmlichen ‘Kulturtechniken’ komme nun diese neue, vierte.“ Zitat Ende. Diese Ausgabe des Spiegels stammt aus dem Jahr 1984 – feiert also bald 40. Jahrestag.

Neun Video-Statements für das Bündnis freie Bildung

Im Bündnis Freie Bildung haben sich Organisationen und Einzelpersonen zusammengeschlossen, die die Idee Freier Bildungsmaterialien (Open Educational Resources oder OER) in Gesellschaft und Politik unterstützen möchten. Anlässlich des Forum Open:Education wurden die Mitglieder für kurze Statements vor die Kamera gebeten. Hier kommt (nicht nur) mein Ergebnis:

#deleteFacebook? Interview zu Facebook bei ZDF heute+

Ist #deleteFacebook wirklich eine Option? Medienpädagoge Jöran Muuß-Merholz, „einer DER Experten für digitale Bildung“ ????, im Interview bei ZDF heute+ am 28.03.2018: Was ist so schlimm daran, wenn Facebook und andere Datensammler Details über mein Leben erfahren? Kann ich mich dagegen schützen? Was kann ich individuell machen, wo braucht es politische Lösungen? Kann man einfach Facebook verlassen? Gibt es Alternativen?

[Radio] „ Erziehung 4.0 – Kinder und die digitale Welt“ im Deutschlandfunk

In der Sendung „Lebenszeit“ im Deutschlandfunk am 8.12.2017 ging es um „Kinder und die digitale Welt“, viel um Lebenswelt und Erziehung, aber durch viele Hörer*innen-Anrufe auch um Schule und Lehren.

Wir waren drei Diskutant_innen und uns alle stets mehr oder weniger einig, so dass die Diskussionen in dieser Hinsicht nicht übermäßig kontrovers waren. Bemerkenswert finde ich dagegen, dass die Beiträge von Hörer*innen nicht nur engagiert (teils sehr engagiert) waren, sondern dass sich laut Moderator Andreas Stopp zwei gleich große gegensätzliche Pole bildeten, zwischen „Bildung und Erziehung müssen unbedingt-dringend-sofort digitaler werden“ (die Stärke dieser Fraktion ist neu) und „Bildung und Erziehung müssen digital-freie Zonen bleiben“ (das bleibt).