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Warum KI nicht „nur ein Werkzeug“ ist! Grafik & Folien zu „Wenn KI ein Hammer wäre“

Deutsche Übersetzung zu „If a hammer was like AI“ von Per Axbom

„Künstliche Intelligenz ist für mich nur ein Werkzeug!“ So lautet ein verbreitetes Argument in der Diskussion rund um ChatGPT und andere KI-Tools. Selbstverständlich kann KI auch im Sinne eines Werkzeugs genutzt werden. Es ist aber falsch, Diskussionen mit der Verkürzung auf „nur ein Werkzeug“. Denn die Eigenschaften von KI sind zu mächtig und zu politisch. Per Axbom hat das mit seinem „Hammer“-Vergleich eindrücklich beschrieben.

Hier kommen Infografik / Poster und Vortragsfolien zur freien Nachnutzung. Sie wurden für Vorträge von Jöran Muuß-Merholz entwickelt und sind eine direkte Übersetzung der Überlegungen von Per Axbom: „If a hammer was like AI“

Download als Folien und Lizenzangaben: siehe unten

„Teaching is not rocket science“ – Zitat und Grafik

Aus der Reihe „Grafiken aus den Vortragsfolien von Jöran Muuß-Merholz“ heute: zur Komplexität der Tätigkeit von Lehrenden.

„Teaching is not rocket science. It is, in fact, far more complex and demanding work than rocket science.“ Richard Elmore, 2007 (Quelle)

Textzitat: "Teaching is not rocket science. It is, in fact, far more complex and demanding work than rocket science." Richard Elmore, 2007. Grafik: zwei Menschen in Kitteln arbeiten um eine stehende Rakete herum
‚Rocket Science‘ von Jula Henke, Agentur J&K – Jöran und Konsorten | CC BY 4.0

„Was ist Wasser?“ – ein Bild für einen paradigmatischen Medienbegriff

Hier kommt ein Bild von Wasser als Metapher für eine paradigmatischen Medienbegriff. Die Grafik stammt aus Jörans Vortragsfolien und kann ab jetzt im Sinne von Open Educational Resources (OER) unter freier Lizenz genutzt werden.

Cartoon:Es treffen sich zwei Unterwasser-Geschöpfe. links ist ein Meerjungmensch rechts ist ein Fisch links sagt: „Das Wasser hier ist toll!“ rechts sagt,: „Was ist Wasser?“ (irritiert, versteht die Frage nicht. Weiß nicht, was Wasser ist.)
Grafik: Jula Henke nach einer Idee von Jöran Muuß-Merholz, Agentur J&K – Jöran und Konsorten | CC BY 4.0

Ping-Pong-Denken mit der KI – Zusammenarbeit von Mensch und Maschine

Co-kreatives und co-konstruktives Schreiben und Arbeiten mit GPT, DALL-E & Co

Angesichts der Arbeit mit ChatGPT & Co. wird derzeit (2023) die Dualität „Mensch gegen Maschine“ diskutiert. Noch unterbelichtet ist dagegen die Frage nach der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine, zwischen mir und der KI. Für die Arbeit mit GPT und anderen digitalen Akteuren suchen wir noch nach Begriffen. Hier kommt mein Vorschlag für eine Allegorie: Ping-Pong-Denken und Ping-Pong-Zusammenarbeit.

Ein Mensch und ein Roboter am Ping-Pong-Tisch
Grafik „Ping-Pong Mensch mit Roboter“ von Jula Henke, Agentur J&K unter CC BY 4.0

Die Kehrseite der Offenheit: Barcamps und Open Educational Resources (OER) erlauben Partizipation durch alle – davon profitieren vor allem „die Lauten“

Die Schieflage von offenen, partizipativen Formaten

Das große Versprechen von offenen Formaten lautet: Sie senken die Hürden für den Zugang. Die gute Nachricht lautet: Das stimmt. Es gibt viele Beispiele, dass Gruppen und Themen bei Veranstaltungen wie Barcamps oder Materialien wie OER auf die Agenda gelangen, die mehr Vielfalt repräsentieren als bei traditionellen Gate-Keeper-Situationen wie Konferenz- oder Verlagsformaten. Die schlechte Nachricht: Manche profitieren davon deutlich mehr als andere Gruppen. These: Es profitieren diejenigen Akteure stärker von gesenkten Hürden, die auch bisher schon über Startvorteile verfügten. Die zusätzlichen Möglichkeiten werden überproportional stark von den „ohnehin lauten“ Akteuren genutzt. Ein Beispiel: Männer.

Grafik 2 zeigt die 35 Einträge, die jeweils mit mehr als 100 Ressourcen im OERsi-Index vertreten sind. Drei Einträge lassen sich mit der genutzten Methode nicht auswerten (1, 15, 28). Es gibt zwei Menschen, deren Vornamen ich weiblich gelesen habe. Ich habe nun die Anzahl der Quellen hinter den roten und hinter den blauen Balken zusammengezählt (7488 bzw. 309) und daraus eine prozentuale Verteilung der Materialien errechnet. Das Ergebnis: 96,04% bzw. 3,96% dieser OER-Materialien lassen sich Männern bzw. Frauen zuordnen.
Grafik aus den Folien zum Vortrag „Der Foliensatz „Heads Ups, hier kommt der Mainstream! Wie OER sich in die Breite schleicht und welche falschen Grundannahmen wir dabei beerdigen müssen“ | CC0  via https://joeran.de/20230426/

Kann ChatGPT für Prüfungsformate auch individuelle Fragestellungen bewältigen?

Ein Praxistest zu „Anti-Copy&Paste-Aufgaben“

Screenshot mit folgendem Text von ChatGPT:

Hier sind einige Vorschläge für Charaktere, die die Hauptfiguren in Ihrer Bildergeschichte zur Photosynthese darstellen können:

Sonny, das Sonnenlicht: Sonny ist ein fröhlicher und energiegeladener Charakter, der die Sonnenstrahlen repräsentiert. Er ist immer gut gelaunt und spielt eine wichtige Rolle bei der Bereitstellung von Energie für die Photosynthese. Sonny hat vielleicht eine strahlende, gelbe Farbe und trägt Sonnenbrillen oder einen Sonnenhut.

Chlorie, das Chlorophyll: Chlorie ist ein freundliches und sanftes grünes Blatt, das das Chlorophyll repräsentiert. Sie ist verantwortlich für die Absorption von Sonnenlicht und die Umwandlung von Lichtenergie in chemische Energie. Chlorie könnte eine lebhafte grüne Farbe haben und als Blatt oder Teil eines Blattes dargestellt werden.

Wally, das Wasser: Wally ist ein lustiger, sprudelnder Wassertropfen, der das Wasser in der Photosynthese repräsentiert. Er ist immer bereit, den Pflanzen zu helfen und versorgt sie mit dem Wasser, das sie für die Photosynthese benötigen. Wally könnte eine blaue Farbe haben und als fröhlicher Wassertropfen dargestellt werden.

Ausgangspunkt

Beat Doebeli schreibt im April 2023:

Gewisse Prüfungsformate sind künftig anfällig für Betrug
Schriftliche Hausaufgaben und Prüfungen am Computer ohne entsprechende Aufsicht und/oder Gegenmassnahmen können künftig zum Teil einfach mit KI-Sprachgeneratoren gelöst werden. Entsprechende Beispiele sind bereits zahlreiche auf dem Internet zu finden.
Individuelle Fragestellungen schützen nicht mehr vor möglichem Betrug
Vor dem Aufkommen von KI-Textgeneratoren hat es gereicht, statt allgemeiner sehr individuelle Fragestellungen zu formulieren („Beschreibe den Feldzug von Napoleon aus der Sicht eines russischen Bauern“) weil die Antwort auf exakt diese Fragestellung noch nicht auf dem Internet verfügbar war. Heutige KI-Textgeneratoren liefern jedoch auch auf solche Fragestellungen Antworten.“

Vorgehen

Die These des zweiten Absatzes oben soll empirisch überprüft werden.

Es gibt kein besseres Jahr als 2023, um sich mit Studierenden oder Schüler*innen über KI zu verständigen

Ein Gedanke gegen das pädagogisch gut gemeinte Aufschieben der Auseinandersetzung mit Künstlicher Intelligenz oder ChatGPT

Für alle, die das später einmal lesen: Wir schreiben Ende März 2023, als das Thema Künstliche Intelligenz im Allgemeinen und ChatGPT im Besonderen die Gesellschaft im Allgemeinen und den Bildungsbereich im Besonderen sehr beschäftigt. (Bei einer überhaupt nicht repräsentativen Umfrage unter den Teilnehmenden eines Konferenzvortrags letzte Woche meinte grob die Hälfte der Anwesenden, dass es sich dabei um die „größte Herausforderung handelt, vor der Schule in (überschaubarer) Zukunft steht“ – und das bei einer Freitext-Antwort.)

DALLE hat vier Bilder vorgeschlagen. Zwei zeigen Bücherstapel, zwei zeigen lächelnde junge Frauen mit langen Haaren, von oben fotografiert. Eine hat noch ein angedeutes Lernmaterial, die anderen gar keinen erkennbaren Bezug zum Thema
„DALL-E, photo of open educational resources in an encouraging surrounding“

„ChatGPT sehe ich kritisch – lasst uns abwarten!“

Zusammenarbeit in der Schule – eine stille Revolution

von Jöran Muuß-Merholz für die Fachtagung digi@school – Schule im digitalen Wandel (März 2023)

Als unsere Gesellschaft die Institution „Schule“ erfunden hat, ging es um Stabilität. In der Schule sollte das an die nächste Generation weitergegeben werden, was sich in den bisherigen Generationen bewährt hat. Bis heute ist Schule dadurch geprägt, dass wir sie nicht für Wandel, sondern für Stabilität erfunden haben: Stabilität bei den Lerninhalten und Bildungszielen. Stabilität bei den Formen des Lernens und Lehrens. Und Stabilität in der Organisation und der Professionalität ihrer Mitglieder.

Heute befindet sich unsere Gesellschaft in der Krise. Krise – nicht mehr wie früher als eine Ausnahme vom Normalzustand, sondern als neuer Dauerzustand. Damit sind hohe Ansprüche an Veränderungen und damit an die Dynamik unserer Institutionen verbunden.

Zusammenarbeit in der Schule (hier: edunautika 2019)
Zusammenarbeit in der Schule (hier: edunautika 2019) | Foto: Christopher Dies für Agentur J&K, CC BY 4.0

Künstliche Intelligenz und Lehrkräftemangel – wofür investieren wir die Korrekturdividende der KI?

Kann die KI uns doch noch die Transformation im Bildungswesen retten, über einen Umweg?

2023 diskutieren wir zwei große Themen im Bildungsbereich: KI (Was verändert sich durch die Nutzung sogenannter „künstlicher Intelligenz“-Anwendungen?) und Lehrkräftemangel (Was tun, wenn wir auf 10+ Jahre hinaus zu wenige Lehrer*innen haben?) Wenn man beide Diskussionen miteinander verbindet, gibt es ein düsteres und ein weniger düsteres Szenario.

Der Roboter Kuka kopiert die Luther-Bibel, im ZKM in Karlsruhe (2007). Foto von Marc Wathieu, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

Was die De-Privatisierung von Unterricht mit Openness zu tun hat …

… und wie meine Recherche nach den Ursprüngen fast gescheitert wäre

Ausgehend von meinem Interesse an Open Education interessiert mich zunehmend die Frage nach der Zusammenarbeit zwischen Lehrenden. In diesem Zusammenhang stolperte ich über die Forderung nach einer „De-Privatisierung“ von Unterricht. Der Ort meines Funds war für mich so überraschend, dass ich mich auf die Suche nach den Ursprüngen der Formulierung und der Idee dahinter begeben habe. Hier mein Suchprotokoll …