JRA091 Wie spielen digitale Medien auch eine Rolle, wenn sie gar nicht da sind?
Jöran ruft an bei Arne Sorgenfrei, der mit Jugendlichen ohne Strom in die Wildnis Norwegens reist

Der Spiegel macht diese Woche mit dem Thema „Mein Kind, sein Handy und ich“ auf. Es geht, wieder einmal, um „Handyverbote“ und Einschränkungen für junge Menschen. Die pädagogisch besorgte Debatte, wie wir unser (Zusammen-)Leben in Allgegenwart vernetzter Computer führen, krankt an drei großen Irrtümern.
Das Erste hat am Freitag angekündigt, dass ich am Montag in der Diskussionssendung „Hart aber fair“ zu Gast bin, um mit Manfred Spitzer u.a. zu diskutieren. Das Thema „Schulverweis fürs Handy – wie gefährlich sind Smartphones?“ Seitdem steht mein Handy nicht mehr still. Auf allen Kanälen erreichen mich Glückwünsche, Warnungen und vor allem jede Menge sachdienliche Hinweise. Die Fülle der Nachrichten überfordert mich gerade.
Ich hatte mich hier kürzlich mit der Idee des Shut Up Toys beschäftigt, mit dem man kleine Kinder ruhigstellt. Typischerweise ein Schnuller oder ein Fernseher, neuerdings ein Tablet oder Smartphone. Meine Idee: Das Prinzip Shut Up Toy funktioniert auch für Erwachsene, vielleicht sogar gesamtgesellschaftlich.
Nun hat Vodafone einen Werbespot veröffentlicht, der genau diese Idee in Bilder gießt. In einem Bus voller unentspannter Menschen gibt es ein* weinendes Kleinkind. Alle gucken genervt. Die Mutter kann das Kind nicht beruhigen. Aber der Mann mit dem Smartphone regelt die Sache.
(There is a German version of this article over here.)
I just learned about the perfect machine to turn 300 adults into a perfectly silent and nearly frozen flock of sheep in a jiffy.
Let’s start with an educational expression I learned from Katrin Hille: the Shut Up Toy.
Ich habe gerade die perfekte Maschinerie entdeckt, um 300 Erwachsene im Handumdrehen in eine handzahme, stumme und bewegungslose Schafsherde zu verwandeln.
(Dieser Artikel erschien zuerst bei den Netzpiloten. Es gibt auch eine englische Fassung.)
Starten wir mit etwas Pädagogik. Von Katrin Hille vom ZNL Ulm habe ich den Begriff „Shut Up Toy“ kennengelernt.
Die c’t widmet ihre Ausgabe 14/2014 dem Schwerpunkt „Baustelle Schul IT“, zu der Jöran zwei Beiträge beisteuert. Die Details: