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Wie lernen wir (über-)morgen? Zum „Educational Friday“ in die Hochschule

Teil V einer Fortsetzungsgeschichte aus dem Jahr 2041 von Jöran Muuß-Merholz

Vordenken (Buchcover)
„Wie lernen wir (über-)morgen? Ein Ausblick auf die Bildung der Zukunft“ von Jöran Muuß-Merholz ist erstmalig 2016 in dem Buch „VORDENKEN“ erschienen. Die gebundene Ausgabe umfasst 183 Seiten und zwölf Autoren. Das Buch wurde von Müller – Die lila Logistik AG herausgegeben und ist über die ISBN 978-3000533136 z.B. bei amazon erhältlich. Dies ist Teil V einer fünfteiligen Fortsetzungsgeschichte: Teil I | Teil II | Teil III | Teil IV | Teil V | komplett als PDF

Die Abzäunungen zwischen den Bildungsorganisationen sind bis 2041 kontinuierlich durchlässiger geworden. Man hat gemerkt, dass die Grenzen zwischen Ausbildung und Weiterbildung in der Praxis immer unschärfer werden – und mit etwas Verzögerung haben die Institutionen die Annäherungen nachvollzogen. Ein Beispiel aus den Hochschulen: Lea Müller, die bei Baltic Information Connection arbeitet (und im Lernraum lernt), geht immer freitags in die Hochschule. Hier arbeitet sie gemeinsam mit Studierenden an konkreten Projekten. Die Praxisverbindung zwischen Studierenden, Hochschul-Lehrenden und Menschen aus Unternehmen gehört heute zum Normalfall. An vielen Orten gibt es dafür den „Educational Friday“, an dem Mitarbeiter in die Hochschule gehen oder Studierende ins Unternehmen kommen.

Typisch für diese Praxisvernetzung sind Projekte, die entlang realer Probleme, quer zu den Disziplinen und Fachbereichen arbeiten. Anfang der 2000er hatte die private Zeppelin Universität an ihre Hauswand geschrieben: „Wirkliche Probleme sind undiszipliniert – wir auch!“ Die Zeppelin Universität hatte vorgemacht, was immer mehr Hochschulen Stück für Stück einführten: Problembasiertes Arbeiten in Teams aus Studierenden, Forschung und Praxis. Für die Studierenden wurden das Studium praxisnäher und die Themen relevanter. Und auch die Unternehmen merkten schnell, dass sie von neuen Perspektiven lernten. Lea Müller ist am „Educational Friday“ gleichzeitig Lernende und Coach. Sie lernt über die Hochschule neue Forschungsergebnisse und Best-Practice-Beispiele kennen. Gleichzeitig fungiert sie als Praxis-Coach für zwei Studierende in jedem Jahrgang. Sie selbst hat ihren Arbeitsplatz auf diesem Weg gefunden: Als sie noch studierte, hat sie ihren späteren Arbeitgeber über das Coaching und ein Praxisprojekt kennengelernt.

Am Abend …

Um 20.30 Uhr sitzen alle Familienmitglieder daheim zusammen. Sie haben gemeinsam gekocht – eine Angelegenheit, die im Jahr 2041 gerne mit viel Handwerk und Muße angegangen wird. Kochen bleibt eine sehr menschliche Angelegenheit, auch wenn sich ein Robo-Assistent um die Einkäufe gekümmert hat und man sich manche Kniffe beim Zubereiten neuer Rezepte erst einmal per Holo-Video auf der Arbeitsfläche vormachen lässt. Nur eine Sache fehlt, die Zukunftsforscher früher gerne prophezeit hatten: Der Kühlschrank ist immer noch nicht mit dem Internet verbunden.

Nach dem Essen sitzt die Familie noch eine Weile zusammen. Häufig stehen hier sehr altmodische Dinge im Mittelpunkt, z.B. Wein und Brettspiele. Im Moment ist ein Retro-Brettspiel sehr beliebt: Trivial Pursuit. Neuro-Schnittstellen müssen davor allerdings abgeschaltet werden.


Dies war der letzte von fünf Teilen. Der gesamte Text am Stück ist in Buchform oder als PDF verfügbar – vgl. Textkasten am Anfang dieses Artikels.


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