„Was macht für Dich eine gute Schule aus, woran erkennt man die?“ Auf diese Frage habe ich eine kleine, feine, oberflächliche, subjektive, unwissenschaftliche Antwort.

Mein Indiz lautet: „Es spricht für eine Schule, wenn die Schüler*innen häufig mit großer Selbstverständlichkeit von ‚Arbeiten‘ sprechen, wenn es um ihr ‚Lernen‘ geht.“ Einige Beispiele:
- Blick über die Schulter eines Schülers: „Was machst Du?“ – „Ich arbeite gerade an …“
- Lehrerin im Feedbackgespräch: „Arbeite weiter daran, …“
- Einstieg zu einer Präsentation: „Unsere Gruppe hat daran gearbeitet, wie …“
- (mehr Beispiele willkommen, z.B. unten als Kommentar!)
Für mich steckt in diesem „Arbeiten“ verschiedenes drin, was ich nicht ganz genau fassen kann. Es geht um ein „die Dinge zur eigenen Sache machen“, eine stärkere Ernsthaftigkeit und Sinnhaftigkeit.
PS: Vielleicht können Bilder das besser als erklären als meine Worte. In dieser großartigen Fotosammlung „American Education: Images of Teachers and Students in Action.“ zu Deeper Learning spiegelt sich für mich dieser Gedanke in vielen Bildern wider.


Hm, aber ist das nicht auch typisch für unser Land, dass schulische Tätigkeiten immer mit Bearbeitung,, Erarbeitung, Arbeitsblatt, Arbeite weiter! in Verbindung gebracht werden anstatt mit Erforschen, Entdecken, Tüfteln, Herumprobieren?
Ich weiß, was du meinst, aber mir wäre mehr unbestimmtes Ausprobieren an Schulen lieber.
Hi Jöran,
Ein schönes Indiz. In der Schweiz wäre das schaffen (statt arbeiten), und da wird es für mich nochmal fassbarer. Wenn Kinder etwas schaffen, also arbeiten, nutzen sie ihre schöpferische Kraft bewusst. Und ja, wer etwas erschafft macht es unweigerlich zur eigenen Sache.
Liebe Grüße
Govinda