2009 habe ich das erste Mal auf der re:publica vorgetragen. Guido Brombach und ich sprachen über „Schulen ins Netz“ oder so ähnlich. (Kurioserweise findet man das Programm oder die Präsentation heute nicht mehr online. Das Internet vergisst so vieles …)
Seitdem habe ich jährlich die Freude, für einen Programmstrang zum Thema Lernen (re:learn) das Programm zu kuratieren. Im Programm zu 2016 finden sich zwölf Programmpunkte zur re:learn. Zur Eröffnung werden Jugendliche ihre Forderungen zum Thema #digitaleBildung vorstellen. Dabei geht es um die Ergebnisse aus dem Projekt #YLK16, das wir Anfang 2016 durchgeführt hatten. Danach kommt ein Vortrag von mir. Die Ankündigung habe ich nach unten kopiert. Im Wesentlichen geht es um die Frage: Was würde ich in Sachen #digitaleBildung fordern, wenn ich 16 Jahre alt wäre (und mein Wissen von heute hätte)? Es ist der Versuch, meine Überlegungen auf Radikalität und Realität zu überprüfen.
Zur allgemeinen Publikumsbelustigung gibt es hier schon mal ein Foto von mir mit 16 Jahren:
Reset #digitaleBildung! Warum unser Ansprüche komplett falsch sind.
Kurzthese:
2016 ist #digitaleBildung in Deutschland trending topic. Politik und Pädagogik halten das Thema für relevant, Familien und Feuilleton finden es wichtig, Wirtschaft hat es schon immer gewusst, und Wissenschaft wird’s irgendwie auch noch merken. Also ein Anlass, dass wir (uns selbst) feiern, bei der 10. re:publica? Wir haben es ja schon immer™ gesagt! Nein, im Gegenteil. Unsere Ansprüche sind komplett falsch.
Beschreibung:
„Die Idee ist gut, doch die Welt noch nicht bereit.“
2016 ist #digitaleBildung in Deutschland trending topic. Politik und Pädagogik halten das Thema für relevant, Familien und Feuilleton finden es wichtig, Wirtschaft hat es schon immer gewusst, und Wissenschaft wird’s irgendwie auch noch merken. „2016 – das war der tipping point!“ Das wird später in den Geschichtsbüchern stehen, wenn um die Digitalisierung von Hoch- und Volkshoch- und allen anderen Schulen geht.
Also ein Anlass, dass wir (uns selbst) feiern, bei der 10. re:publica? Wir haben es ja schon immer™ gesagt! Nein, im Gegenteil.
„Wir kommen um uns zu beschweren.“
Bei der 10. re:publica werden Jugendliche ihre Positionen zum Thema #digitaleBildung vorstellen (vor diesem Talk). Und ich frage mich: Was würde ich in Sachen #digitaleBildung fordern, wenn ich 16 wäre (und mein Wissen von heute hätte)?
Ich würde sagen: Unsere Ansprüche sind dramatisch zu niedrig! Unsere Forderungen müssen viel höher formuliert werden. Sie müssen realistischer sein! Und die Realität ist: Die Herausforderungen an unsere Gesellschaft, an uns Menschen, an unsere Bildung steigen rasant – also müssen auch unsere Ansprüche in Sachen Bildungswandel rasant formuliert werden!
„Es hat keinen Sinn zu warten bis es besser wird. Das bisschen besser wär’ das Warten nicht wert!“
Es reicht nicht aus, wenn wir mit digitalen Hilfsmitteln das Lernen effizienter, schneller, bunter, einfacher, individueller oder lustiger machen. Auch ein Schulfach „Programmieren“ für junge Menschen oder ein paar Online-Kurse für die älteren sind nicht mehr als nette Gimmicks. Der anstehende Umbau unserer Bildungsinstitutionen im digitalen Zeitalter muss wesentlich umfassender, anspruchsvoller und komplexer werden, als wir ihn bisher diskutieren.
„Jungs, hier kommt der Masterplan“
Im Vortrag werden 10 Thesen vorgestellt, die verdeutlichen sollen: In Sachen Digitalisierung der Bildung rennen alle los – von Begeisterung oder Angst getrieben – hauptsache schnell! Aber in welche Richtung geht es eigentlich – was ist das Ziel? Welche Bildung brauchen wir angesichts eines digitalen Wandels, der gerade erst Fahrt aufnimmt?