Vor einigen Wochen fand in Hamburg die #edunautika, ein Barcamp zu zeitgemäßer Pädagogik im digitalen Wandel statt (Homepage der edunautika). Knapp die Hälfte der Teilnehmenden haben uns Feedback gesendet. Ich habe diese Rückmeldungen und einige Twitter-Statistiken zusammengetragen, garniert mit meinem persönlichen Fazit.
Dokumentation
Der Sessionplan verzeichnet 64 Sessions, von denen die meisten einen grünen (= ertragreichen) Link zu einer Dokumentation haben. Nele Hirsch hat eine grandiose Dokumentation in ihrem Blog erstellt und dafür Präsentationen, weiterführende Links und vieles mehr zusammengetragen.
Twitter Statistiken
Twitter zählt zwischen dem 31.3. und dem 10.4.2018 insgesamt 890 Tweets zum Hashtag #edunautika. In dieser Zeit wurden 586 Links und 475 Retweets verschickt.
Die folgenden „Top Tweeters“ berechnen sich nach Anzahl der Tweets. Legt man stattdessen die Anzahl der Erwähnungen (Mentions) als Maßstab an, liegen @eBildungslabor und @DejanFreiburg auf den Plätzen 2 und 3.
Feedback
107 Personen haben den digitalen Feedbackbogen ausgefüllt. Hier einige Statistiken, zunächst zu den Teilnehmenden 2018, dann zu ihren Einschätzungen für eine mögliche Neuauflage der edunautika.
Fast alle, die das Feedback-Formular ausfüllten, haben auch Freitext-Antworten hinterlassen, teils sehr ausführlich. Diese sind hier in einem Google Doc dokumentiert. (Falls jemand eine systematische Auswertung der Freitext-Antworten machen will, freut sich das edunautika-Team (Kontakt) sehr!
Jörans Fazit
Ich schließe mich der allgemeinen Begeisterung an. Mein Wermutstropfen bei der edunautika besteht darin, dass eine bestimmte Gruppe zwar vor Ort, aber für mich zu leise war. Ich vereinfache stark: Es gab unter den Teilnehmenden eine Gruppe, die einen starken Digital-Hintergrund hatte, und eine Gruppe, die einen starken Reformpädagogik-Hintergrund hatte. (Ja, natürlich gab es auch Schnittmengen und vor allem jede Menge Graubereich.) Die Gruppe „#digital“ ist selbstbewusst und laut aufgetreten, während die meisten Akteure aus der Gruppe „#reform“ eher zurückhaltend und leise waren. Die #Digitalen bildeten die Mehrheit auf Twitter, hatten viele Stationen und Sessions angeboten. Dabei scheuten sie sich auch nicht, „einfach nur digitale“ Themen anzubieten, etwa eine Session zur Einführung in Twitter. Auf der anderen Seiten waren die Reformpädagogen wenig auf Twitter und haben weniger Stationen und Sessions angeboten. In Gesprächen hörte ich von Vertreter*innen dieser Gruppe vereinzelt, dass sie „ja noch nichts zu digital zu sagen“ hätten.
Das war für mich eine vertane Chance. Genau wie die erste Gruppe auch „rein #digitale“ Themen angeboten hat, hätte ich mir von der zweiten Gruppe auch mehr „rein #reformpädagogische“ Themen gewünscht. Zum Beispiel eine Lehrerin, die die Herausforderungen in Winterhude erklärt. Oder ein Lehrer, der die Projektarbeit an seiner Schule skizziert. Auch ohne Bezug auf digitale Themen. Die edunautika war „ein Barcamp zu zeitgemäßer Pädagogik im digitalen Wandel“ – das haben viele als „irgendwas mit digital muss im Vordergrund stehen“ verstanden. Ich hatte es nicht so gemeint. Für eine eventuell nächste edunautika würde ich mir mehr Angebote wünschen, in denen die #digital-affinen Menschen mehr über die sehr fortschrittliche Pädagogik der Reformschulen lernen können.
Sehr interessant zu Lesen, auch im Bezug auf der Diskussion über Barcamps dass ich neulich von Perlen von den Saüen Podcast gehört haben. Ich kann gut diese unterschied zwischen alte Hasen und Erstbesucher, aber auch wie man das Thema formuliert ist immer sehr wichtig (und schwierig!)… Ich fände es sehr spannend solche Barcamps in der West-Schweiz zu haben, wo man wirklich Lehrer, Eltern, Forscher, vielleicht auch Startups mischen könnte, vielleicht wird es auch kommen.