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Das EduCamp – die Mutter unter den Bildungs-BarCamps

Papphocker: Foto von Jöran Muuß-Merholz unter CC BY 3.0.
Foto via pb21.de von Jöran Muuß-Merholz unter CC BY 3.0.

Innerhalb der Podcast-Reihe „Jöran ruft an“ lief im Sommer 2016 ein kleines Sommerspezial zu Edu-BarCamps, also BarCamps im Bildungsbereich. In insgesamt zehn* kurzen Interviews (Liste folgt unten) stellten die Macherinnen und Macher ihre eigenen BarCamps vor. Die Spezialfrage war dabei stets, in welchem Zusammenhang ihr BarCamp zum EduCamp steht, ob beispielsweise eine biographische, ideengeschichtliche oder organisatorische Verwandtschaft existiert. Im Vorfeld des nächsten EduCamps in Hattingen #echat16 soll dieser Frage noch einmal genauer nachgegangen werden.

Fazit

Für die Landschaft der verschiedenen BarCamps im Bildungsbereich spielt das EduCamp eine sehr wichtige Rolle. Als eines der ältesten regelmäßigen BarCamps war das EduCamp für viele das erste BarCamp überhaupt, das sie besuchten. Das EduCamp kann als die Mutter unter den BarCamps im Bildungsbereich bezeichnet werden. Eine Mutter, die unterschiedlich wahrgenommen wird und unterschiedliche Funktionen inne hat.

Das EduCamp als Mutter – mit Vorbildfunktion

Viele machte das EduCamp zu BarCampern und BarCamperinnen. Für viele gab es Anstoß, sich selbst mit dem Format zu beschäftigen. Das EduCamp ist ein „großes Vorbild“ und Impulsgeber, das ihnen nahe steht und das am Anfang von etwas Neuem stand, dazu veranlasste, selbst diesen Weg einzuschlagen. Die Macherinnen und Macher von zum Beispiel JugendPolitCamp, Corporate Learning Camp oder jugend.beteiligen.jetzt gehören zum Kern der EduCamper und EduCamperinnen, die an vielen EduCamps teilnahmen und teilweise selbst welche organisierten. In den jeweiligen Kontexten setzten sie die Idee auf ihre eigene Art und Weise um, passte es für ihre speziellen Zielgruppen an und beschäftigten sich mit neuen Themen oder legten einen thematischen Fokus fest.

EduCamp-Plakat und Aussicht: Foto von Anja Lorenz unter CC BY SA 3.0.
Foto via pb21.de von Anja Lorenz unter CC BY SA 3.0.

Das EduCamp als Mutter – nur anders

Die Vorbildfunktion und Beeinflussung ist bei anderen Edu-BarCamps nicht so stark ausgeprägt. Das EduCamp nimmt bei ihnen die Rolle einer Mutter ein, die zwar immer da ist, aber deren Vorstellungen und Interessen unterschiedlich zu den eigenen sind, man selbst „anders ist“ und es mitunter wenige Überschneidungen gibt.
VHS-Camp, Medienpädagogogik Praxiscamp, Barcamp politische Bildung und FernUniCamp beschreiben eine zunehmende thematische Fokussierung bei den EduCamps. Sie betonen den Anstieg der Themen im Bereich Schule oder aber auch, dass generell zu sehr formale Bildungskontexte im Mittelpunkt der Diskussionen stehen. Andere Bildungsbereiche bzw. die eigenen Themen seien zu wenig vertreten.
Für OERcamp und Barcamp Weiterbildung 4.0 ist es etwas anders, denn für sie ist das EduCamp, was Thema und Zielgruppe(n) angeht, zu wenig fokussiert. Ihr BarCamp hat ein eigenständiges Thema und konkreten Fokus, der letztlich nicht so stark auf einem EduCamp vertreten ist.
Im Gesamten betrachtet hat jedes vorgestellte Edu-BarCamp ein einzigartiges Alleinstellungsmerkmal, das es beschreibt und von anderen abgrenzt. Sie beziehen sich – anders als das EduCamp – auf bestimmte Bildungsbereiche, auf konkrete Zielgruppen, Spezialthemen oder verhältnismäßig konkrete thematische Rahmen.

Alle JRA-Interviews mit Edu-BarCamps – die Liste

sitzende Personen: Session Bildungsutopia. Foto von Lisa Luthardt für glw102012 unter CC BY SA 3.0.
Educamp Ilmenau – Session Bildungsutopia. Foto via pb21.de von Lisa Luthardt für glw102012 unter CC BY SA 3.0.

* Es wurden zehn Interviews geführt, aber nur neun veröffentlicht. Eine Interviewpartnerin zog nachträglich ihr Einverständnis zur Veröffentlichung zurück.

[Disclaimer: Kristin Narr ist selbst leidenschaftliche Bar- und EduCamperin und gehört zum Vorstand des EduCamp e.V.]

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