„Digitale Medien dürfen kein Selbstzweck sein!“, so lautet eine gängige Plattitüde im pädagogischen Diskurs.
„Bücher dürfen kein Selbstzweck sein!“, dachte ich heute, als ich diesen Bewertungsbogen für eine Unterrichtseinheit in der 10. Klasse sah.
Aber vielleicht stimmen beide Sätze nicht. Es ist ja nicht unüblich, Komplexität künstliche zu reduzieren, um Lernen auf bestimmte Dinge zu fokussieren. Und wenn bestimmte Buch-bezogene oder digital-bezogene Kompetenzen im Vordergrund stehen, dann dürfen die Medien auch mal Selbstzweck sein – auch wenn das nicht Königsweg sein mag. Oder?
Es macht Sinn, vielfältige Medien zu nutzen und deren Kulturtechnik zu beherrschen. Bücher gehören genauso dazu wie digitale Medien. Das Nachschlagen in Wörterbüchern, „lesen“ von Landkarten gehört genauso dazu, damit man weiß, was es bedeutet, wenn man sagt „Siri, will nach Hause!“.