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Wie bereiten wir junge Menschen auf die Anforderungen der globalen Arbeitswelt vor?

Interkulturelle Workshops mit Design Thinking

Im Juli und November 2022 haben wir zusammen mit dem Goethe Institut zwei Workshops zu Future Skills – interkulturelle Workshops mit Design Thinking konzipiert und durchgeführt. Wir haben junge Menschen aus 7 Ländern durch den Design-Thinking-Prozess geführt, um die Frage zu beantworten: Welche Fähigkeiten brauchen junge Menschen für die Zukunft? Nebenziel war, eine Vernetzungsmöglichkeit für die Jugendlichen zu schaffen und so auch interkulturellen Austausch zu ermöglichen.

Brainstorming: Was möchtest du nach der Berufsschule machen? Screenshot vom Miro-Whiteboard
Brainstorming: Was möchtest du nach der Berufsschule machen? Screenshot vom Miro-Whiteboard

Konzeption

Wie möchten Jugendliche ihre eigene Zukunft gestalten? Diese Frage ist komplex. In diesem Kontext benutzten wir unterschiedliche Methoden des Design Thinkings. So konnten die Jugendlichen selbst mit ihren eigenen Perspektiven, Kompetenzen, Fragen und Wünschen diese vielschichtigen Fragen angehen

In den 4 bis 6-stündigen Workshops integrierten wir 2 bis 3 Design Thinking Methoden: unterschiedliche Personas erschaffen, Ideen-Brainstorming und ein Produkt-Canvas erstellen, wobei das Produkt auch ein Konzept oder ein Service sein konnte.

Jeder Workshop hatte eine übergreifende Aufgabe, die am Ende gelöst werden sein sollte. Da der erste Workshop eine Coding-Komponente mit Scratch beinhaltete, hieß die Aufgabe „Create a concept for a game that explains (a) future skill(s) to your peers“ (Erstellt ein Konzept für ein Spiel, das anderen jungen Menschen wie euch eine oder mehrere Fähigkeiten für die Zukunft vermittelt). Hier übernahmen App Camps die Gestaltung und Durchführungen der Programmier-Phase.

Ergebnis einer Gruppe nach dem ersten Workshop. Screenshot vom Miro-Whiteboard.

Beim zweiten Workshop hieß die Aufgabe „Entwickelt Produkte oder Lösungen, die euch im ersten Jahr nach der Berufsschule unterstützen.“

Ergebnis einer Gruppe nach dem zweiten Workshop. Screenshot vom Miro-Whiteboard.
Ergebnis einer Gruppe nach dem zweiten Workshop. Screenshot vom Miro-Whiteboard.

Es gab abwechselnde Input- und Arbeitsphasen in Kleingruppen von 3 bis 4 Personen. Dadurch konnten die Teilnehmenden ihre Kommunikations- und Kollaborationsfähigkeiten in einem interkulturellen Kontext üben.

In Miro haben die die Jugendlichen in einer kollaborativen Arbeitsumgebung ihre Ideen, Entwürfe und Ergebnisse gesammelt und gestaltet. Durch die niedrigschwellige Aktivierungsmöglichkeit durch das Miro-White-Board konnten sich somit auch die Jugendlichen einbringen, die in den jeweiligen Workshop-Sprachen noch nicht so sicher waren.

Future Skills für Jugendliche

Bei dem ersten Workshop im Juli 2022 nahmen Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren aus sechs Ländern (u.a. Armenien, Griechenland, Usbekistan) teil. Beim zweiten Workshop im November 2022 war die Zielgruppe etwas älter (16 bis 21 Jahre) und kam aus drei Ländern. Dies hatte zur Folge, dass wir auch mit unterschiedlichen Zeitzonen gearbeitet haben.

Die Gruppe war nicht nur geographisch divers, sondern brachte ein großes Spektrum an sprachlichen Kenntnissen mit. Vorausgesetzt waren Englisch- oder Deutschkenntnisse. Das Sprachniveau der Teilnehmenden lag zwischen A2 und C1. Manche konnten gar kein Deutsch, manche konnten gar kein Englisch und die meisten konnten ein bisschen von beiden Sprachen.

Der erste Workshop wurde komplett auf Englisch mit Simultandolmetschung in Deutsch und Russisch gehalten. Der zweite Workshop wurde mündlich auf Deutsch und schriftlich auf Englisch durchgeführt. Es gab Simultandolmetschung in Russisch und Usbekisch. Relevante Begriffe zu den Methoden und Inhalten wurden auf Deutsch übersetzt und in einem Info-Kasten neben den jeweiligen Miro-Elementen platziert.

Um sicherzustellen, dass alle Jugendlichen inhaltlich folgen konnten, wurden die Arbeitsaufträge auch immer noch einmal schriftlich in den Chat gepostet, damit die Teilnehmenden sich diese je nach Bedarf selbst mit einer Übersetzungssoftware übersetzen konnten.

Das Format kam gut an

Die Antworten auf die Frage „Was hast du während des Workshops am meisten genossen?“ zeigen, dass der Großteil der Teilnehmenden den internationalen Kontext besonders gut fand.

I really enjoyed communicating with other people from other countries and cities, brainstorming and coding on the topic Future Skills.

I enjoyed the contact with the students from other countries. It is really amazing to be able to communicate with them in English and overcome the language barriers. The lesson was really interesting.

Viele sagen, dass der Workshop sehr unterschiedlich von ihrem klassischen Schulunterricht war.

In school we don’t have enough practice as well as tasks are quite similar to each other, which makes the studying process boring.

Compared to school lessons, the workshop consists of practical and creative exercises. Also, I have enjoyed working in a team.

Und auf die Frage, was sie mitnehmen konnten, kamen die Antworten:

Die Idee des Design Thinking, der Prozess der Entwicklung eines Produkts dadurch.

Flexibilität, Teamarbeit, fundierte Entscheidungsfindung.

Was wir selbst für unsere zukünftige Arbeit mitnehmen

Wir konnten von den jungen Menschen viel lernen und auch Einiges mitnehmen:

  1. Auch ein abstraktes Thema wie Design Thinking kann an unterschiedlichen Altersgruppen und Sprachniveaus angepasst werden. Die Komplexität und Sprachbarriere können durch praxisbezogene Beispiele und viel Zeit für Rückfragen ausgeglichen werden. 
  2. Die visuellen Inhalte kamen gut an. Die Teamarbeit mit einem interaktiven Whiteboard wie Miro hat Spaß gemacht, insbesondere wenn alle Beteiligten geographisch voneinander entfernt sind. Schließlich gehört die Kreativität zu den 4K-Kompetenzen des 21. Jahrhunderts.
  3. Die intensiven Arbeitsphasen waren wertvoll. Dabei wurde darauf geachtet, dass die Jugendlichen genügend Zeit für das Arbeiten in den Kleingruppen hatten. Dadurch konnten sie sich austauschen und vernetzen. Das fördert die Teamatmosphäre. 

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