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Kassel

Berufliche Bildung selbstgesteuert – Digitale Medien im Unterricht von Heinz Dieter Hirth

Heinz Dieter Hirth; Foto: Privat (steht nicht unter einer freien Lizenz)
Heinz Dieter Hirth (Foto: privat; nicht unter freier Lizenz)

Das Ende der Schultasche

Als Lehrer Heinz Dieter Hirth eines Morgens zur Schule kam, rief ihm eine Kollegin zu: „Mensch, H. D.! Du hast nie eine Schultasche dabei, wenn Du morgens kommst. Wie machst Du das bloß?“ Hirth antwortete: „Da wo ich hingehe, ist mein Schulmaterial schon vorhanden. Ich brauche nur mein Handy. Und Kaffee und Essen kriege ich in der Kantine.“

An der Oskar von Miller Schule funktioniert das, denn die Berufliche Schule hat einige Bereiche komplett digitalisiert und alle Materialien in die Cloud verlagert. Gleichzeitig hat sie eine eigene Didaktik entwickelt, das Lernschrittkonzept[1], mit der individuelles und selbständiges Lernen auf Seiten der Schüler und Teamwork auf Seiten der Lehrer konsequent umgesetzt werden.

Digitale Schule – Im Großlernbüro

Herzlich Willkommen an der Oskar von Miller Schule Kassel
Medieneinsatz in Kassel

Die Oskar-von-Miller-Schule in Kassel hat sich vorgenommen, das Netz und digitale Werkzeuge zum eigenverantwortlichen Lernen zu nutzen. Das wird mittlerweile sogar in China kopiert.

Der Besucher in der Oskar-von-Miller-Schule in Kassel ist verwirrt. Das hier soll eine Schule sein? Es sieht eher nach einem Großraumbüro aus: Arbeitsplätze an Tischinseln, Besprechungsecken, eine Kaffeeküche und ein Kopierer, Zimmerpflanzen und Regale, viele Mehrfachsteckdosen und Getränke. An den Tischen sitzen junge Menschen, die auf Laptops, Smartphones und in Bücher blicken oder leise miteinander sprechen. Nebenan steht eine Frau am Whiteboard und erklärt Schülern die Anforderungen eines anstehenden Projektes. Und das soll eine Schule sein, die vielerorts als Musterbeispiel für die Digitalisierung genannt wird?