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Tagung „Perspektiven für den Cyberspace“ (Oder: Das Internet vergisst alles!)

Hier ein paar Titel von Vorträgen zum Thema Internet:

  • Globales Netz – Nationales Recht: Ist dieser Widerspruch zu lösen?
  • Hacker zwischen Ethos, Mythos und tatsächlicher Macht
  • Ist das Urheberrecht noch zukunftsfähig?
  • Die Zukünfte von Minicomputern in Verbindung mit Funktechnik und Internet: Pervasive Computing
  • Die Zukünfte des Wissens: Digital Restrictions Management oder Content-Flatrate
  • Content nach dem Kommerz: Das Soziale als Zukunft des Netzes
  • Zukünfte des Suchens und Findens: Semantisches Web, Agenten und Roboter
  • e-democracy reloaded: Was bleibt von den Hoffnungen auf allumfassende Partizipation?

Klingt halbwegs aktuell, oder?

Ist aber von 2001 bzw. 2004. 

Heute vor 11 Jahren fand in Hattingen die Tagung „Perspektiven für den Cyberspace“ statt. Eine der ersten Tagungen zum Thema #Digitalisierung aus Sicht der politischen Bildung, die ich organisieren durfte. Leider vergisst das Internet immer genau das, was ich einige Jahre später suche. Deswegen kopiere ich heute einige Dinge hierhin.

Die erste Tagung, die mich mit dem Arbeitsbereich, der schon damals in Hattingen sehr stark war, in Verbindung brachte, war vor 14 Jahren „Netcontrol – Wer hat die Macht im Internet?“

Verantwortlich dafür, dass der Bereich Digitalisierung aus gesellschaftlicher Sicht im DGB Bildungswerk in Hattingen so früh einen so hohen Stellenwert hatte, war unter anderem Gerd Hurrle, der Vorgänger von Guido Brombach als Leiter des einschlägigen Arbeitsbereich. Gerd sorgte dafür, dass schon vor und um die Jahrtausendwende diejenigen Akteure in Hattingen zusammen kamen, mit denen man viele Jahre später komplette Internetenquetekommissionen besetzen konnte.

Das Internet vergisst alles …

Leider vergisst das Internet alles, so dass von der Dokumentation fast nichts geblieben ist. Wenn ich mich richtig erinnere, dann haben wir bei der Tagung 2004 sogar mit einem Livestream experimentiert (nur audio, selbstverständlich).

Man findet online nur noch die Ankündigungen der Tagungen, und die auch nur, weil der FITUG (erinnert sich jemand?) seine Mailinglisten offen archiviert hat. Da auf der Website des FITUGs aber auch seit inzwischen 6 Jahren nichts mehr passiert, kopiere ich das mal hierher, auf dass es vielleicht noch etwas länger erhalten bleibe.


Netcontrol – Wer hat die Macht im Internet?

Veranstaltungshinweis: Netcontrol – Wer hat die Macht im Netz?
Tagung und Workshops
vom 29.10. – 31.10. 2001

Nicht Wenigen gilt das Internet immer noch als machtfreier Raum, offen für jede Form der Selbstorganisation der User. Aber neben der Internet-Euphorie werden zunehmend kritische Stimmen lauter, die darauf verweisen, dass die Normierungskommissionen des Netzes keinerlei demokratischen Kontrolle unterlägen und inzwischen zu einem intransparenten Filz verwoben seien. Staatliche Reglementierung und Kommerzialisierung würden das informelle Selbstbestimmungsrecht der User und den ‘free-flow-of-information’ bedrohen. Vor diesem Hintergrund entwickelt die Netzgemeinde Alternativen wie Open Source und P2P. In einigen Fällen organisierte sie erfolgreiche politische online-Aktionen. Die Tagung soll kontroverse Positionen aufeinander beziehen und jenseits von Schwarz-Weiß-Malerei in spannenden Diskussionen nach einer Position suchen.

Ablauf:
Montag, 29.10.2001

bis 12.00 Uhr Anreise

12.15 Uhr Mittagessen

13.15 Uhr Begrüßung

13.30 Uhr
Internetmythen – Internetrealitäten: Macht und demokratische Legitimation im Netz am Beispiel ICANN
Prof. Dr. Claus Leggewie
Justus-Liebig-Universität
Gießen, WZB

14.30 Uhr Kaffee

14.45 Uhr
Globales Netz – Nationales Recht: Ist dieser Widerspruch zu lösen?
Jörg Tauss
MdB

15.45 Uhr Pause

16.00 Uhr
Contentregulation – Das Beispiel Jugendschutz
Dr. Marcel Machill
Projektleiter Medienpolitik,
Bertelsmann Stiftung

17.00 Uhr Pause

17.15 Uhr Abschlussdiskussion mit den Referenten

18.15 Uhr Abendessen

Dienstag, 30.10.2001

08.45 Uhr
Politische Aktion und ziviler Ungehorsam Online
Dr. Reinhold Grether
Leiter des Projekts „Netzwissenschaft“
Universität Konstanz

09.45 Uhr Pause

10.00 Uhr Internet – Freiheit oder anonyme Überwachung? Das Beispiel der VR China
Shi Ming
Freier Journalist

11.00 Uhr Pause

11.15 Uhr
Hacker zwischen Ethos, Mythos und tatsächlicher Macht
Boris Gröndahl
Berlin-Korrespondent des Nachrichtenmagazins The Industry Standard und
Autor des Buches „Hacker“

12.15 Uhr Mittagessen

14.00 Uhr Workshops
Thema 1: Problematik und Organisation von Online-Demonstrationen
Dr. Reinhold Grether

Thema 2: Verschlüsselung – Entschlüsselung. PGP, anonyme Relailer, Spyware und mehr.
Sascha A. May
Vorsitzender des C4 und Programmierer von linksnet.de

Thema 3: Warum nicht Linux? Einblicke in das Eldorado freier Software
Melanie Eckenfels
Selbständige Unix-Administratorin

19.00 Uhr Buffet

Mittwoch, 31.10.2001

08.45 Uhr
Ist das Urheberrecht noch zukunftsfähig? Die Folgen der Peer-to-Peer-Revolution
Erik Möller
Freier Journalist,
Betreiber der P2P-News-Site infoanarchy.org

10.15 Uhr Pause

10.45 Uhr
Wem gehört das Wissen?
Prof. Dr. Wolfgang Coy
Humboldt Universität Berlin

12.15 Uhr Mittagessen

Ende der Veranstaltung

Ort:
DGB Bildungszentrum Hattingen
Am Homberg 46-50
D-45529 Hattingen


Tagung „Perspektiven für den Cyberspace“ 6.-8.10.2004 im Ruhrgebiet

PERSPEKTIVEN FÜR DEN CYBERSPACE:
AUSBLICKE AUF TECHNIKEN, INHALTE UND STRUKTUREN DESINTERNET VON MORGEN
BILDUNGSTAGUNG AUS DER REIHE „NETZWELTEN“
06. – 08.10.2004 IM DGB BILDUNGSZENTRUM HATTINGEN (BEI ESSEN)

Zur Tagung:
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Die Expansion des Internet in den 90er Jahren war von einem unvergleichlichen Optimismus begleitet. Doch mit dem Crash der New Economy endete der Internet-Boom.

Damit war es auch schlagartig um die Visionen und Utopien ruhig, die über die Möglichkeiten des Internet für Individuum, Gemeinwesen, Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Völkerverständigung publiziert und teils breit diskutiert wurden.

Aber neue Konzepte und Techniken wie z.B. Grid-Computing, Open Access, Linux, Wikis, Blogs usw. zeigen, dass das Internet noch immer
Innovationen großen Raum bietet, die nicht nur aus technischer, sondern insbesondere aus sozialer Perspektive bemerkenswert sind.

Innovationen bedrohen ihrem Wesen nach Bestehendes. Und so tobt längst wieder an verschiedens-ten Schauplätzen der Kampf zwischen Neuem und Altem: Freie vs. proprietäre Software, freier Zugang zu Informationen vs. digitale Restriktionen, Weblog-Journalisten vs. Große Medienkonzerne, peer2peer- vs. zentralistische Netzwerke, kulturelle Vielfalt vs. digitale Kluft.

Diesen Auseinandersetzungen und den Entwicklungen, auf denen sie gründen, will diese Tagung nachspüren, um die Bilder von den Zukünften
des Internet zu aktualisieren und dazu beizutragen, (neue) Partizipations- und Selbstorganisationskonzepte zu stärken.

PROGRAMM
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MITTWOCH, 06.10.2004

bis 12.15h Anreise
12.15h Mittagessen

13.00h Eröffnung und Begrüßung
Gerd Hurrle, DGB Bildungszentrum, und Jöran Muuß-Merholz

13.15h Die Zukünfte der Netze: Zentralismus oder P2P?
Armin Medosch, Autor „Freie Netze“, freier Journalist und
Medienkünstler, London

14.45h Kaffeepause
15.15h Die Zukünfte von Minicomputern in Verbindung mit Funktechnik und Internet: Pervasive Computing
Prof. Dr. Rolf Kreibich, Instititut für Zukunftsstudien und
Technologiebewertung (IZT), Berlin

16.30h Pause

16.45h Die Zukünfte des Wissens: Digital Restrictions Management oder Content-Flatrate
ein Streitgespräch zwischen N.N. und Dr. Volker Grassmuck, HU Berlin

18.15h Abendessen

19.30h Zukünfte der Technik Gesprächsrunde mit den Referenten dieses Tages

DONNERSTAG, 07.10.2004
07.45h Frühstück

08.45h Content nach dem Kommerz: Das Soziale als Zukunft des Netzes
Mercedes Bunz, Journalistin und Mitherausgeberin von DE:BUG

10.15h Kaffeepause

10.45h Die heimliche Medienrevolution: Wie Wikis und Freie Software die
Welt verändern
Erik Möller, freier Journalist, Mitarbeiter bei Wikipedia und
Mitentwickler der zugrundeliegenden MediaWiki-Software

12.15h Mittagessen

13.15h Zukünfte des Suchens und Findens: Semantisches Web, Agenten und Roboter
Stefan Karzauninkat, www.suchfibel.de und www.seekport.de

14.45h Kaffeepause

15.15h e-democracy reloaded: Was bleibt von den Hoffnungen auf
allumfassende Partizipation?
Dr. Christoph Bieber, Vorstandsvorsitzender bei politik-digital

16.30h Pause

16.45h Zukünfte der Inhalte und Strukturen.
Gesprächsrunde mit den Referenten dieses Tages

18.15h Buffet

19.30h Die Vergangenheit der Zukünfte: Visionen des Cyberspace in der Sciene-Fiction
Thomas Richter; Amerikanist, Universität Leipzig

FREITAG, 08.10.2004

07.45h Frühstück

08.45h Das Internet in China ? Kulturelle / Regionale Ausprägung eines globalen Mediums
Dr. habil. Weigui Fang, Forschungsprojekt: „Das Internet und China“ an der Universität Trier

10.00h Kaffeepause

10.15h Digitale Kluft oder digitale Integration: Der Weltgipfel der Informationsgesellschaft und darüber hinaus gedacht
Annette Mühlberg, Leiterin des Referats eGovernment bei ver.di und Wolf Ludwig, comedia Mediengewerkschaft, Schweiz,
zivilgesellschaftlicher Vertreter beim World Summit on the Information Society (WSIS)

11.30h Weltweites Netz – Digital sein & digitales Sein.
Gesprächsrunde mit den Referenten dieses Tages

12.30h Mittagessen & Abreise

ORGANISATION:
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Veranstalter:
DGB Bildungszentrum Hattingen
Verantwortlich:
Gerd Hurrle, DGB Bildungszentrum Hattingen

Tagungsteam:
Gerd Hurrle, gerd.hurrle@hattingen.dgb-bildungswerk.de
Petra Seewald, petra.seewald@dgb-bildungswerk.de
Jöran Muuß-Merholz, hattingen@joeran.de

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