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Mathematik

Digitale Medien erfordern neue Rollen – Digitale Medien im Unterricht von Markus Bölling

Markus Bölling
Markus Bölling (Foto: privat; Bild steht nicht unter freier Lizenz).

Schweineherz-Sezieren mit YouTube

„Der erste Schnitt geht in die linke Herzhälfte. Wir schneiden hier vom Herzohr nach unten zur Herzspitze“, erklärt die Stimme von Frank Lohrke, Lehrer an der Realschule am Europakanal in Erlangen. Lohrke steht zwar gerade vor seiner Biologie-Klasse. Seine Stimme kommt aber von einem YouTube-Clip. Das Video haben schon 10.000 Personen angesehen. Dabei hat Lohrke es eigentlich nur für seine Biologiestunden gemacht. Die Schüler schauen sich das Video als Vorbereitung zu Hause an. Das digitale Sezieren wird nicht etwa als abstrakter Ersatz der Praxis genutzt, sondern zur Verbesserung der Übung. In der Unterrichtsstunde liegt vor jedem Schüler ein Schweineherz und ein iPad. Die Schüler schneiden nun selbst das Herz auf und nutzen das Video als Vorlage. Dafür können sie das Video immer wieder auf Pause stellen oder zurückgehen, um sich einen Schritt noch einmal anzuschauen.

Eine Verbindung in die Welt – Digitale Medien im Unterricht von Christiane Schicke

Christiane Schicke
Christiane Schicke (Foto: Ina Schicke. Das Bild steht unter einer CC BY 4.0 international Lizenz.)

In der Kiebitzklasse

Wenn man die Kiebitzklasse in der Inselschule Langeoog besucht, dann kann es sein, dass die Drittklässler gerade höchst unterschiedliche Dinge machen. Sie arbeiten an ihrem Wochenplan, für den Lehrerin Christian Schicke ihnen verschiedene Aufgaben gegeben hat. Schicke setzt analoge Lernbausteine gleichberechtigt zu Übungsprogrammen im Web, als Apps oder auf CD-ROM ein. Manche Kinder vertiefen ihr Zahlenverständnis mit der Mumin-Mathe-App, andere üben Rechtschreibung mit den Deutschpiraten. Dabei setzt Schicke Schüler als Multiplikatoren ein: „Wenn einzelne Kinder bestimmte Programme beherrschen, dann kann man andere Kinder dazu setzen, die sich das abgucken oder erklären lassen.“