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20 Kreuze und 1 Kugelschreiber

Update am 23.2.2011: Das Video der Veranstaltung und die Folien

die Folien als pdf

Wie modernisiert man das Wählen? Von Wahlen und Zahlen, Menschen und Maschinen in Hamburg, Estland und Brasilien

Christoph Bieber
Dr. Christoph Bieber

In Hamburg stehen Wahlen vor der Tür. Für Auswärtige mag es außergewöhnlich klingen, aber jede(r) Wahlberechtigte darf am 20. Februar 2011 auf seine Stimmzettel 20 (zwanzig) Kreuze machen. Die Auszählung beginnt am Sonntagabend und soll erst am Mittwoch abgeschlossen sein.

Trotzdem traut sich niemand darüber zu reden, ob man da nicht möglicherweise fortschrittlichere Werkzeuge als Kugelschreiber und Papier nutzen könnte. Niemand? Doch. Dr. Christoph Bieber kommt am 17. Februar nach Hamburg, um mit Jöran darüber zu sprechen, wo eigentlich die Schublade ist, in der die einst für mehrere Millionen Euro angeschaften Digitalen Wahlstifte verschwunden sind.

Dr. Christoph Bieber arbeitet als Politikwissenschaftler an der Justus-Liebig-Universität Gießen, ist Politikexperte für das ZDF und Autor des Buches »politik digital. Online zum Wähler« (2010).

Die Veranstaltung findet statt im Steigenberger Hotel, Heiligengeistbrücke 4, Hamburg (zwischen U Rödingsmarkt und S Stadthausbrücke). Für alle Daheimbleiber wird Blanche einen Livestream für www.virtuelle-akademie.de produzieren.

Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung (traditionell / Facebook) wird gebeten, aber auch spontane Gäste sind willkommen.

Hier noch der Text aus der Einladung (pdf) des Gastgebers, der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, Büro Hamburg:

Das neue Wahlrecht in Hamburg sorgte schon bei den Wahlen 2008 für Schlagzeilen: Erst nach tagelangem Auszählen stand am Donnerstag nach der Wahl das Endergebnis fest.

Mit dem nun erneut erneuerten Wahlrecht hat jeder Wahlberechtigte sogar 20 Stimmen auf Parteien und / oder Personen zu verteilen.

Das neue Wahlrecht ist so viel demokratischer wie es auch komplexer geworden ist. Dem gegenüber steht in Deutschland der andauernde Trend einer sinkenden Wahlbeteiligung, verstärkt unter jüngeren Bürgerinnen und Bürgern.

Manch einer mag sich da an die Digitalen Wahlstifte erinnern, die im Vorfeld der letzten Wahlen angeschafft wurden, um Wählen und Auszählen maschinell zu unterstützen. Das ambitionierte Vorhaben scheiterte an den Bedenken von Technikkritikern und verschwand in der Schublade.

Die anstehende Neuwahl bieten den Anlass zu einer Diskussion um die Modernisierung des Wählens – denn während Deutschland an Papier und Stift festhält, wählt Brasilien mit Wahlcomputern, und Estland stimmt über das Internet ab.

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